Knapp drei Monate sind vergangen, seitdem das im Rahmen der HOOU entstandene Projekt „MikiE – Mikroben in Einsatz“ online gegangen ist. MikiE verfolgt das Ziel, die Welt der Mikrobiologie auch für (Noch-)Nicht-Experten erlebbar zu machen. Das Projekt richtet sich daher ganz explizit an Schüler und Schülerinnen der gymnasialen Oberstufe sowie an Studienanfänger. Und tatsächlich kommt MikiE nun an den ersten Schulen zum Einsatz.
Die Schüler und Schülerinnen der Goethe-Schule-Harburg haben das Wiki rund um extremophile Mikroorganismen in ihrem Biologie-Leistungskurs erkundet. Nach vielen Monaten ausgiebiger Konzeptions- und Entwicklungsarbeit freut sich das MikiE-Team darüber, dass die bereitgestellten Lernmaterialien – Texte, Videos, Quizfragen – nun in der Praxis des Schulunterrichts erprobt wurden. Und das Feedback der Schüler und Schülerinnen fiel gut aus: Sie befanden die Inhalte für gut verständlich und übersichtlich strukturiert.
Das Eintauchen in die Mikrobiologie hat ihnen Spaß gemacht – auch weil so manches schwierige mikrobiologische Thema auf unkonventionelle Weise angegangen wurde. Ein Beispiel hierfür ist ein Legetrickfilm zum Wachstum von E-coli-Zellen: Verglichen wird hierin das Zellwachstum mit dem Tempo, mit dem sich Elefanten vermehren. Das regt zum Schmunzeln an, stellt komplexe Inhalte aber gleichzeitig sehr anschaulich dar.
Doch MikiE bietet viel mehr als nur spannende Lerninhalte. Zukünftig kann man mit MikiE in Gruppen online an einer Forschungsfrage arbeiten oder Versuche in einem virtuellen Labor durchführen. Die Erprobung dieser MikiE-Lernangebote soll in den kommenden Monaten auf mehrere Schulen ausgeweitet werden. Schüler und Schülerinnen verschiedener Hamburger Gymnasien und Stadtteilschulen werden an dem vierwöchigen Online-Lernprojekt teilnehmen und dieses evaluieren.
Wir wollen herausfinden, auf welche Art und Weise der Biologieunterricht an Schulen durch MikiE angereichert werden kann, indem die Unterrichtszeiten sinnvoll mit Online-Aktivitäten verknüpft werden. Hierfür benötigen wir in erster Linie den Input von Experten, nämlich von Lehrern und Lehrerinnen. Gemeinsam mit den Lehrkräften verschiedener Pilotschulen ist daher ein Workshop geplant, indem das Projekt MikiE vorgestellt wird. Im Anschluss daran sollen Ideen für die Einbettung der Lernangebote in den Unterricht gesammelt werden. Die Arbeitsergebnisse dieses Workshops werden als Grundlage für das Betreuungskonzept dienen, das für Lehrende entwickelt werden soll.
Mit dem Projekt MikiE gelingt dem „Institut für Technische Mikrobiologie“ in Kooperation mit dem „Zentrum für Lehre und Lernen“ so der Versuch eines Brückenschlags zwischen Schule und Hochschule. Die TU erfährt etwas über die Fähigkeiten und Kenntnisse von Oberstufenschülern und -schülerinnen – den Studierenden von morgen. Diese wiederum erhalten einen ersten Einblick in Forschungsprojekte der TU. Insgesamt eine positive Entwicklung, die übrigens auch dem Grundgedanken der HOOU entspricht, die Hochschule für neue Zielgruppen zu öffnen.
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