Welche Kompetenzen sind heute erforderlich, um digitale Medien für Recherche, Content-Produktion und Zusammenarbeit sinnvoll und sicher nutzen zu können?

Die Digitalisierung macht auch vor altehrwürdigen Institutionen wie Hochschulen oder Bibliotheken nicht halt, und das ist auch gut so. Lesen, recherchieren, präsentieren, wissenschaftliches Schreiben – kurz gesagt: Studieren und wissenschaftliches Arbeiten sind durch digitale Informationssysteme und Medien geprägt. Medienkompetenz ist in der heutigen digitalen Welt eine wichtige Schlüsselkompetenz. Der alltägliche Kontakt mit digitalen Medien bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich Wissen anzueignen, weiterzugeben oder mit anderen gemeinsam zu entwickeln und zu diskutieren. Dank digitaler Bibliotheksbestände und Zeitschriftendatenbanken, aber auch dank Webseiten und Blogs sind wissenschaftliche Ergebnisse schneller auffindbar und verfügbar. Die Veröffentlichung eigener Arbeitsergebnisse wird erleichtert sowie die Reichweite vergrößert. Verlinkung, Kommentarfunktion und Software für kollaboratives Schreiben fördern den Austausch und das gemeinsame Arbeiten an Projekten.

Die Digitalisierung der Arbeits- und Lebenswelt erfordert aber auch neue Kompetenzen. Hier setzen die HOOU-Projekte des Clusters Methodenkompetenz der Universität Hamburg an:

• Das Projekt „Gegoogelt, kopiert, zitiert – fertig!“ Einführung in die Bewertung von Suchergebnissen der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg untersucht die Glaubwürdigkeit, Authentizität und Verlässlichkeit von Informationsquellen mit dem Ziel, Lernende bzw. Wissenschaffende im verantwortungsvollen Umgang mit Quellen zu schulen.
• Das Projekt Medienkompetenz – Lernmodule und Projekte der eLearning-Büros der Fakultäten an der Universität Hamburg bietet Online-Studienmaterial und Präsenz-Workshops zur Erstellung von digitalen Medien wie Webseiten, Blogs, Video-Tutorials und Online-Befragungen. Die kompetente Nutzung dieser Möglichkeiten erfordert zusätzlich ein Verständnis von Datenschutz und informationeller Selbstbestimmung.
• Das Projekt der Arbeitsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung Diversität und Lernen in Online-Szenarien macht das Lernen selbst zum Thema. Im Online-Lernszenario werden individuelle Lern- und Arbeitsstrategien sowie Kompetenzen für die Zusammenarbeit in heterogenen Gruppen erarbeitet. Die HOOU bietet die Chance, dass Menschen mit vielfältigen sozialen und kulturellen Hintergründen und aus unterschiedlichen Disziplinen und beruflichen Kontexten kommend, gemeinsam an Aufgaben arbeiten und Probleme lösen. Damit Kollaboration gelingt, werden im Lernszenario zum einen gruppenpsychologisches Hintergrundwissen vermittelt, zum anderen Instrumente und Methoden des Projektmanagements erprobt.

(Titelbild: Illustration von Michael Heinecke)