Kunst – Hamburg Open Online University (HOOU) https://www.hoou.de/p Wie lernen wir in Zukunft? Thu, 10 Jan 2019 12:45:45 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.11 Labor: Kritik im Netz https://projekte.hoou.de/p/2015/11/26/labor-kritik-im-netz/ Thu, 26 Nov 2015 15:05:57 +0000 https://projekte.hoou.de/p/?p=826

“Labor: Kritik im Netz” – Welche Auswirkungen haben die neuen sozialen Medien auf den Stil der Kritik, die Sprache und die Auseinandersetzung?

Das „Labor: Kritik im Netz“ ist ein Modul im neuen sozialen Netzwerk rhizome.hfbk.net, das sich ab dem Sommersemester 2016 den aktuellen Entwicklungen von Kunstkritik im Netz widmet: Welche Auswirkungen haben die neuen sozialen Medien auf Stil, Sprache und Form der Auseinandersetzung? Welche Formate stehen überhaupt zur Verfügung? Kann man eventuell neue erfinden? Welche Rolle spielt die Geschichte der Kunstkritik? Welche historischen Debatten sind heute noch oder schon wieder relevant? Und was können Künstler/innen aus den Diskussionen über Kunst im Internet für sich lernen bzw. wie gehen sie damit um?

Die Auswirkungen der neuen Technologien sowohl auf die Produktion als auch auf die Wahrnehmung von Kunst sind beträchtlich. Deshalb sollte beides nicht voneinander getrennt betrachtet werden. Die Post-Internet-Art bietet zahlreiche Beispiele, die generellen Produktionsbedingungen von Kunst unter die Lupe zu nehmen, insbesondere jene vor dem Bildschirm: Über die Recherche, Konzeption, Organisation sowie Kommunikation bieten die Verflechtungen von Betriebssystemen und sozialen Netzwerke wichtige Hilfestellungen. Gleichzeitig nimmt die Veröffentlichung und die Zirkulation von Abbildungen, Videos oder Texten über Kunst im Netz wiederum Einfluss auf die darin verhandelten Diskurse. Es ist wichtig, diese Prozesse nicht nur kritisch zu reflektieren, sondern sie auch produktiv für die eigene künstlerische Praxis zu nutzen.

Neben der Diskussion ausgewählter Beispiele steht das eigenständige Verfassen von Beiträgen innerhalb des sozialen HFBK-Netzwerks im Fokus. Dabei können die Formen der Veröffentlichung und der Interaktion vielfältig sein: Von eigenen Texten, geteilten Inhalten, kurzen Kommentaren, zur Diskussion gestellten künstlerischen Arbeiten bis hin zu Interviews, Chats oder Online-Bildergalerien sind alle Formate denkbar und ausdrücklich erwünscht.

So kann man den einzelnen Post oder Tweet nicht „nur“ als vereinzelte Aussage, sondern als Ausgangspunkt und kleinste Einheit eines künstlerischen oder kritischen Statements sehen. In der Konsequenz kann sich durch die den Netzwerken eigene Dynamik auch ein eigener Diskurs, eventuell auch ein gänzlich neues Format entwickeln. Das „Labor: Kritik im Netz“ will Wege finden, solche Themen in der künstlerischen Arbeit einzusetzen und zu hinterfragen. Wichtige Themen betreffen den Mut zur These, zum Widerspruch, zum Bekenntnis, zur Unsicherheit und Differenzierung, wie auch die Unabhängigkeit sowohl von Kritik als auch von Kunst.

rhizome.hfbk.net versucht das Experiment, die Besonderheiten einer Kunsthochschule mit den Möglichkeiten des Internet zu verbinden, das Analoge ins Digitale zu übersetzen. Es will die aktuelle künstlerische Produktion der Hochschule sowie die Diskurse, die hier geführt werden, ins Internet überführen und an die dort geführten Debatten anknüpfen. Also genau das, worauf die Metapher des Wurzelgeflechts anspielt und von Gilles Deleuze und Félix Guattari konzeptualisiert wurde.

rhizome.hfbk.net basiert auf der Open Source Software Diaspora, was gegenüber den bekannten Netzwerken große Vorteile bietet. Diaspora ist dezentral angelegt, die HFBK hat dafür einen eignen Server (Pod) aufgesetzt. Anders als bei Facebook sorgt diese Struktur dafür, dass die Nutzer/innen immer die Kontrolle über ihre Inhalte behalten und ihre Daten nicht an unbekannte Dritte abgeben. Inhalte können entweder nur mit ausgewählten Personen geteilt (also in einem begrenzten Bereich veröffentlicht) oder der gesamten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Es besteht also immer die Möglichkeit der Kommunikation in einem „geschützten“ Raum, wie es der Klassenraum oder das Atelier ist.

Geleitet und moderiert wird das “Labor: Kritik im Netz” von Andreas Schlaegel. Er studierte an der Städelschule in Frankfurt und am Goldsmiths College in London und ist als Künstler, Kurator, Autor (u.a. für Frieze d/e, Spike oder Flash Art) und Lehrer (u.a. an der HFG Offenbach, der Kunstakademie Oslo, der Kunstakademie Umeå) aktiv.

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HFBK-Hamburg, Installationsansicht Studienschwerpunkt Malerei/Zeichnen, Foto: Imke Sommer

Foto: © HFBK-Hamburg, Installationsansicht Studienschwerpunkt Malerei/Zeichnen, Foto: Imke Sommer

 

 

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